3. Gaufest vom 31.Juli bis 2. August
„Der Volkstrachten – Verein Röthlein wurde 1950 Jahren auf Initiative von Georg Bachmann und 14 Heimatverbundenen Gemeindemitgliedern ins Leben gerufen. Als erster Vorstand wurde der Gründer Georg Bachmann gewählt. Der aus Schweinfurt, wo er Mitglied des Volks- und Gebirgstrachtenverein 02 war, nach Röthlein kam. Von dort brachte er seine Liebe zur Heimatverbundenheit und den Wunsch, die alten Sitten und Bräuche zu erhalten, mit.“ (aus der Chronik des Trachtenvereins zur 40 Jahrfeier 1990)
Dies war der Beginn einer abwechslungsreichen Vereinsgeschichte. In diesem Jahr blickt der Verein nun auf 60 Jahre zurück und feiert das Jubiläumsfest als 3. Unterfränkische Gautrachtenfest vom 31. Juli bis 2. August mit Festzelt am Trachtenplatz in Röthlein. Höhepunkte sind der Gottesdienst am Sonntag, 1. August um 9:30 Uhr in der Pfarrkirche St. Jakobus und der Trachtenzug durch Röthlein am Nachmittag mit anschließenden Ehrentänzen der Vereine. Am Montag schließt sich ein Dekanatsseniorentag an.
Viel Höhen und Tiefen musste der Verein in den Jahren zurücklegen. Zunächst musste man sich, um den Dorffrieden wieder herzustellen, aufgefordert vom damaligen Pfarrer Müller, dem Werkvolk anschließen. Schon Ende 1953 bildete sich eine Trachtenkapelle, die sich leider schon in den 70er Jahren wieder auflöste. Nach 17 Jahren legte aus Gesundheitsgründen der erste Vorsitzende Georg Bachmann sein Amt nieder und schon im Oktober 1970, kurz nach dem Erntedankfest verstarb er viel zu früh.
Auf ihm folgten als Vorsitzende Ewald Schlembach, Walter Bräutigam, Waldemar Hertlein, Günter Jobst und Georg Eberhorn. Vor allem der Ehrenvorsitzende Walter Bräutigam prägte in all den vielen Jahren den Verein. In seine Zeit fiel die Einführung der Plankirchweih, ein typisch fränkisches Fest im Raum Schweinfurt, das seit 1988 in jedem Jahr am letzten Wochenende im Juni gefeiert wird. Dieses Fest war und ist ein Glücksfall für den Verein, denn aus der Planpaarjugend können immer wieder neue, junge Mitglieder für den Verein gefunden werden. Auch der 2007 gewählte, amtierende Vorsitzende Matthias Planitzer fand so zum Verein und vertritt seine neue Heimat, auch wenn er aus dem Erzgebirge stammt, hervorragend.
Der Verein hat im Jubiläumsjahr 110 Mitglieder, sowie eine Kindergruppe mit ca. 10 Mitglieder und an der Kirchweih nehmen in diesem Jahr 8 Planpaare teil.
Röthlein gehört zum Schweinfurter Mainbogen
Die im Zuge der Gebietsreform 1978 aus den ehemals selbständigen Gemeinden Heidenfeld, Hirschfeld und Röthlein gebildete Großgemeinde Röthlein liegt ca. 7 km südlich der kreisfreien Stadt Schweinfurt im sogen. „Schweinfurter Becken“.
Röthlein wurde 1179 erstmals als eigenständige Ortschaft urkundlich erwähnt. Siedlungszusammenhänge und die ältesten Formen der Ortsnamen weisen darauf hin, dass Röthlein aus einer kleinen Rodung auf Rheinfelder Markt („Rothreinfeld“) erwachsen ist. Diese Ursprungsgemeinde „Rheinfeld“ ist erstmals bereits am 21.11.889 urkundlich erwähnt. Teile des Ortes wurden im 12. Jahrhundert an das Würzburger Domkapitel verkauft und seit dem ausgehenden Mittelalter befand sich dieser im unbestrittenen Besitz der Gemeinde- und Dorfherrschaft Röthlein. Röthlein war im Mittelalter Filiale der Pfarrei Grafenrheinfeld. 1744 kam es zum Bau der eigenen dem Apostel Jakobus d. Ä. geweihten Kirche, welche 1893/94 durch den heute bestehenden Neubau ersetzt wurde. Röthleins Wirtschaft war ehedem vom Fischfang, dem Betrieb einer Mühle und vom Erwerbsgartenbau (Krautkulturen) bestimmt. Heute ist Röthlein vor allem Wohnort für viele Pendler in die nahe Stadt Schweinfurt. Durch die verkehrsgünstige Lage, in der Mitte Deutschlands, haben sich in den letzten Jahren mehrere Speditionen niedergelassen. In der Landwirtschaft finden wir fast keine Viehhaltung mehr, dafür auf den Äckern Spargel, Gurken, Getreide und Zuckerüben. Mit Haupt und Nebenwohnsitz wohnen ca. 4900 Bürger in der Großgemeinde, im Ortsteil Röthlein sind es ca. 2450. (Stand 1.1.2008)