Das heilige Grab, auch Ostergrab genannt, stellt bildhaft die Geschehnisse der Ostertage dar. Die lebensgroße Christusfigur lässt sich durch eine Mechanik nach unten bewegen. Mit einer Art Flaschenzug kann man den auferstandenen Heiland in den oberen Bereich des Ostergrabes emporheben. Zwei weitere Vorrichtungen ermöglichen auch die Monstranz in den „Himmel“ zu erheben, sowie das Kreuz, das aus Glasteilen besteht, zu beleuchten.
Das Aufstellen des Ostergrabes in den Kartagen war seit jeher die ehrenvolle Aufgabe des örtlichen Schreiners. Das Geldersheimer Ostergrab stammt aus der Zeit um 1900. Es wurde von Pfaffenhofen mit der Bahn über Oberwerrn nach Geldersheim versandt. Man sagt, es sei das Vermächtnis einer Magd gewesen, die ihr ganzes Vermögen für das hl. Grab aufgebracht habe. In seiner gesamten Höhe dürfte es ca. 9 Meter erreichen.
Bis in die 50-er Jahre wurde das Ostergrab an Gründonnerstag in unserer Kirche vor dem Hochaltar aufgestellt. Am Karfreitag stand das Grab Jesu im Mittelpunkt. Der auferstandene Heiland war noch nicht zu sehen. In der Osternacht wurde die Auferstehung Jesu gefeiert. Der Christus-Leichnam wurde nach unten gefahren und der Auferstandene Heiland stieg empor. Dazu wurde ein „bengalisches Feuer“ entzündet dass den Chorraum der Kirche in ein rotes Licht tauchte. Am Ostersonntag wurde vor die Grabeshöhle ein farblich passender Altar gestellt, der die Grablege Jesu völlig verdeckte.
Da das Ostergrab in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten ist, hat der Geldersheimer Verein f. Heimat- u. Brauchtumspflege Geldersheim e.V. 1996 den Zustand des Grabes feststellen wollen. Beim Aufbau in der Turnhalle waren alle über den guten Erhalt überrascht und wollten deshalb allen Geldersheimern und Interessierten die Möglichkeit geben, das heilige Grab“ zu besichtigen. 1998 wurde es dann in den Wochen vor Ostern in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus in Geldersheim aufgestellt und so der Öffentlichkeit wieder einmal zugänglich gemacht. In diesem Jahr wird nun das Hl. Grab von Geldersheim wieder einmal in der Pfarrkirche Vom 13.03.2010 bis zum 25.03.2010 zu sehen sein. Die Initiative dazu kam von Mitgliedern der Pfarrgemeinde und des Vereins f. Heimat- u. Brauchtumspflege Geldersheim e.V.
Gabriele Lenz Oliver Brust
Zu den beigefügten Fotodokumenten:
Bild 1 zeigt das Hl. Grab aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Es zeigt die Szenerie nach der Auferstehung. Das Grab ist leer und im mittleren bereich ist der Auferstandene zu sehen. Man achte dabei auf die damals noch vorhandenen bunten Fensterscheiben.
Bild 2 ist 1998 entstanden als das Hl. Grab zum letzten Mal in der Pfarrkirche gestanden hat. Es zeigt sowohl den Auferstandenen als auch Jesus im Grab. Diese Darstellung war Original so nie zu sehen. Entweder Jesus im Grabe liegend und in den Wolken das Osterlamm oder der Auferstandene (der dann das Osterlamm verdeckt) und ein leeres Grab.