Wallich wahr, unner Ollie, der is‘ 40 Jahr‘

 

Dass die Galderschummer feiern könnnen, richtig feiern, das weiss ja wohl jeder. Und wenn der Ollie zum Geburtstag einlädt, dann lass‘n sie‘s richtig krach‘n. Alles was Beine hat ist unterwegs zum „Fränkischen Hof“, da wird nämlich gebührend gefeiert. Nicht nur die Trachtler aus Galderschumm, nein auch die Oberbayern sind extra angereist. Unübersehbar in ihren edlem Gwand, der Lederhosen und Dirndl, dass sie wohl andere Wurzeln haben (was im Laufe des Abends immer wieder zu kleinen Sticheleien anregt, fränkisch – bayrisch, und wer da wohl wem die Trachtenkultur näher bringt.. ) Der laue Abend bot sich wunderbar an, im angrenzenden Hof alle herzlich zu begrüßen, Küsschen hier, Küsschen da. Freunde, Verwandschaft, Trachtler, eben alle, die mit dem Jubilar (!) ein Stück Wegbegleiter sind oder waren. Eine kräftige Stärkung am Buffet muss ein, um den Abend, mit seinen vielen lustigen und kreativen Einlagen,  gut zu meistern.  Ein fränkischer Wegweiser „As Assn geits im Foyer“ lässt keine Zweifel offen, wo‘s lang geht. Kaum ist auch schon der erste Bissen drunten, klingt vom Dorf rauf, fränkische Blasmusik. Da stellt der Ollie die Ohren und schuckt, die Augen werden nass und wie könnte es anders sein, die „Jungen Semflder“ samt Gautranzgruppe und Fahne laufen ein. Genial inszeniert vom Vortänzerpaar Bianca und Florian, die dann auch mit der Truppe einiges zum Besten geben. „Burkardroth“, dem Franke wohl bekannt als deftiges Wallfahrtslied, haben sie umgedichtet in „Ollie Brust“ , das er dann selbst auch noch vorbeten musste und wie selbstverständich  stimmte die ganze bunte Schar mit ein. Welch ein Genuss! Herzlich gelacht wurde, als eine Abordnung aus Rom (in diesem Falle der Gemeindrat) dem Geburtstagskind eine Laudatio auf italienisch überbrachte. Natürlich mit freier fränkische Übersetzung, versteht sich. Aber jetzt sind die Emmeringer dran und tuen ihrerseits was für die „Völkerverständigung“. In ihren Vortrag haben sie „Notizen aus Ollies Tagebuch“ einfließen lassen, die entstanden sind, bei Besuchen im südlichen Teil Bayerns. Dass daraus ein humorvoller fränkisch-bayrischer Dialog entsteht, war abzusehen. Es ist dabei von der „Trachtendiaspora Südbayern“ die Rede und es scheint gar so zu sein, als würden die Unterfranken den Oberbayern Kultur beibringen wollen .. Na ja, wer jetzt wem was nahebringt, bleibt an diesem Abend offen. Fest steht aber, dass beide sich ergänzen und viel ihrer eigenen Persönlichkeit in diese Freundschaft einbringen, damit sie gedeiht. Feucht fröhlich geht diese Geburtstagsfeier zu Ende unter unendlich vielen „Hochlebe das Geburtstagskind“. Zu vorgerückter Stunde haben die Galderschummer noch eins d‘rauf gelegt: „Assn für een“ übersetzt: „Dinner for one“ auf Fränkisch, ein Einakter der Extraklasse. Das muss man gesehen haben! Am 09.06.2012.

Barbara Göbel

-Pressewartin-